Jade: eine Be

geisterung, die von der Antike bis heute nicht bestritten wurde

Jade ban
Jade blanc

Jade und ihre Darstellungen in der Antike

Es ist ein Vergnügen, sowohl beim Sehen als auch beim Fühlen. Bei der Berührung von Jade entsteht ein seidig-sanftes Gefühl. Dieses weiche Äußere sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Jade ein bruchfester Edelstein ist, der Jahrtausende überlebt hat. Zu den Eigenschaften der Materie gehört eine ganze Symbolik. Ihre Schönheit und Tugenden wurden schon immer gefeiert, und die heilende Kraft, die ihr zugeschrieben wird, ist eine Erklärung dafür, warum sie bei Bestattungen verwendet wurde.

Unter der Han-Dynastie wurde die Jade durch Bronze verdrängt. Bei Bestattungen von Verstorbenen besonders reicher Familien wurden Ritualgegenstände wie zum Beispiel Jadezikaden, die als Symbol für Ewigkeit und Auferstehung im Jenseits galten, auf die Zunge gelegt. Auch wurden die neun Körperöffnungen mit Jadeplättchen verschlossen. Aus diesen Gründen war die Jade sehr beliebt in den oberen Klassen.

Jadeite

Zusammensetzung

Jade als solches gibt es überhaupt nicht, sondern es ist der Oberbegriff für die beiden sehr ähnlichen Minerale Nephrit und Jadeit, die erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts unterschieden wurden. Während Nephrit schon seit über sieben Jahrtausenden aufs engste in der asiatischen Kultur verwurzelt ist, wandte sich das Interesse dann an Jadeit.

Das Nephrit, das aus hydroxyliertem Calcium- und Magnesiumsilikat besteht, ist ein Mineral aus der Familie der Amphibole und hat eine Härte von 5,5 bis 6, also etwas niedriger als die von Quarz.

Jadeit ist ein Gestein aus der Gruppe der Pyroxene, bestehend aus Natriumsilikat und Aluminium. Seine Härte von etwa 6,5 ​​bis 7 entspricht mehr oder weniger derjenigen von Quarz.

Intérieur d'une pierre de jade

Herkunft und verankerte Meinungen

Schon in der Jungsteinzeit, sicherlich aber während der Shang-Dynastie, wurde Nephrit aus dem westlichen Zentralasien, den Khotan Regionen oder Südsibirien transportiert. Dieser harte Stein war Jade, die entgegen der landläufigen Meinung, die einzige die in China bis zum 18. Jahrhundert verwendet wurde.

In der jüngeren Geschichte, ab dem 18. Jahrhundert, wurde Jade im K'ouen-Louen-Gebirge abgebaut oder in Flüssen im westlichen Zentralasien gesammelt.

Bereits um die Mitte des Jahrhunderts wurde sie in großen Mengen aus Burma importiert. Da sie etwas weicher als Nephrit ist, eigneten sich die homogenen Jadeblöcke bestens zum Meißeln von Vasen.

Heute gehört das weltweite Produktionsmonopol immer noch zu Burma.

Verwendete Techniken bis zum 18. Jahrhundert

In früheren Zeiten bestand die Arbeit darin den Jadestein mit Holz oder mit Sand durchsetztem Leder sanft zu polieren. Dies führte dazu, dass man an den meisten Ornamenten die Form der dünnen, gesägten Platten des Hauptblocks erkennen konnte.

Einen so harten Stein wie Nephrit mit solch primitiven Werkzeugen zu bearbeiten begünstigte natürlich nicht die Stilfreiheit, dennoch entstanden Kunstgegenstände von bewundernswerter Qualität. Die besondere Zähigkeit der Jade erzwang eine Schematisierung, die zu einem kunstvollen, auf das Wesentliche reduzierten Ergebnis führte.

Schon im vierten Jahrhundert vor Christus konnte man mit Hilfe von einfachen Dreh- und Schneidewerkzeugen aufwändige und kunstvolle Formen schleifen sowie Bronzemodelle nachahmen.

Travail du jade

Reiche und zarte Naturtöne

Die in den Gräbern der Shang-Dynastie vorgefundenen Jadegegenstände waren meistens weiß oder hellgelb, selten grau-grün.

Die bekannteste Farbe von Jade ist weiß, es gibt sie aber auch in grün, orange, schwarz oder violett. Die von guter Qualität aus Burma stammenden Steine, schimmern blau-grün und strahlen eine außergewöhnliche Transparenz aus. Manchmal ist die Jade auch grün-schwarz gefleckt.

Sculpture en jade
Pierre de jade

Eine Vielzahl von funktionalen oder symbolischen Gegenständen

Im Neolithikum begann man auch Waffen -Äxte und Messer- und gewöhnliche Gegenstände -Schalen, Knöpfe, Ornamente- die vorher aus Stein gewesen waren, aus Jade herzustellen. Manchmal stellten sie auch symbolische Formen oder Tiere -Fische, Vögel- dar, die flach geschnitzt wurden.

Unter der Shang-Dynastie gab es nur wenige figürliche Plastiken - Tiger, Hirsche, Vögel –, die den Tieren einen erhöhten Realismus verliehen. Zu dieser Zeit erschien Jade meistens in großen halbkreisförmigen Scheiben, die für rituelle Zwecke oder manchmal auch als Anhänger verarbeitet wurden.

Die « Bi »- oder « Pi »-Scheibe :

ist mit Sicherheit einer der ersten Ritualgegenstände. Unter Bi-Scheiben versteht man Jadescheiben mit einem Loch in der Mitte, die im Neolithikum erschienen sind. In früheren Zeiten waren sie glatt und unverziert.

Unter den Shang- und Han-Dynastien, waren die Bi-Scheiben ausgearbeiteter und das Loch in der Mitte hatte einen Durchmesser, der etwa der Breite der Scheibe entsprach. Die Oberfläche war mit Reliefskulpturen geschmückt, deren Motive Himmelsgottheiten darstellten. Später vermutete man, dass diese „Bi-Scheiben“ den Himmel symbolisieren und man schrieb ihnen eine Symbolik zu, die mit astronomischen oder esoterischen Wissen verbunden war.

Disque en jade

Die « Cong-Röhren » :

auch Congs genannt, wurden mit Sicherheit als rituelle Objekte verwendet. Die größten Fundstellen der Cong-Röhren sind Gräber hochrangiger Verstorbener. Eine Cong-Röhre ist ein röhrenförmiges Objekt, welches außen quadratisch und innen kreisförmig ist. Sie symbolisieren vermutlich die Erde.

Jade cong
Jade cong

Vom 18. Jh bis heute: Kunstfertigkeit und Meisterschaft

Im achtzehnten Jahrhundert erreichten die Kunstfertigkeit, die Feinheiten der Gravur und die Beherrschung der Formen der Jadeschnitzerei die absolute Vollkommenheit, so dass man die Wände der Vasen so fein schleifen konnte, bis sie nahezu durchsichtig erschienen.

Tiere voller Leben, mit Blumen verziert, Gürtelschnallen, Drachen, die sich in den Schwanz beißen, durchbrochene Platten, einfarbige oder kannelierte Schalen, man hätte sich kaum prachtvollere Dekorationen im traditionellen Stil vorstellen können.

Jade cong

Natürliche Jade, chemisch behandelte Jade und Serpentin

Durch das Einspritzen von Polymeren kann man Jade chemisch behandeln, um ihren Glanz oder ihre Transluzenz zu verbessern. Es bleibt jedoch ein natürlicher und authentischer Jadestein.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Jade zu färben. Einige dieser Behandlungen können im Laufe der Zeit sogar die Haltbarkeit von Jade verschlechtern z.B. durch Licht oder die Verwendung von Reinigungsmitteln.

Schließlich gibt es einige Natursteine ​​wie Serpentin, die zwar wie Jade aussehen, aber weder die Eigenschaften noch die Härte besitzen. Wenn sie geschnitzt und unter ihrem Namen vermarktet werden, handelt es sich auf keinen Fall um Fälschungen. Anders ist es, wenn sie als Jade und zum Preis von Jade verkauft werden.